Über das Projekt

Mein Name ist Steffen Ostermaier,

Ich habe dieses Projekt gestartet, nachdem ich durch meinen Opa eine riesige Sammlung an Fotos und über 250 Kameras zu seinen Lebzeiten geschenkt bekommen hab. Erst durch die Recherchen für dieses Projekt “don’t forget yesterday”, lernte ich viel über meine eigene Familie kennen was ich zuvor nie wusste. Nur eines war mir bekannt – meine eigene Leidenschaft für die Fotografie. Je tiefer ich in das Thema eintauchte um so mehr verstand ich, das diese Leidenschaft für Fotografie und Geschichte tief in der Familiengeschichte verwurzelt ist und schon mit meinem Ur-Opa begann, dem Journalisten und Autoren Hansotto Löggow. Mit ihm startete auch die Kamerasammlung aus den Anfängen der alltagstauglichen Fotografie die später durch meinen Opa, Jürgen Löggow, fortgeführt wurde.

Zukünftig möchte ich euch beide Biografien aufführen, was aber noch ein wenig Zeit benötigt.

Über die Fotografen

Jürgen Löggow

Mein Opa, Jürgen Löggow geboren am 14.10.1942, war schon immer ein sehr, sehr schwieriger Mensch. In der Familie war er nicht sonderlich beliebt aufgrund seiner sehr cholerischen Art. Es war viel Geduld nötig aber wenn man diese aufbrachte, wurde ein schnell klar, in dem Mann steckt viel Wissen und Leidenschaft zu seinem Hobby – der Fotografie. Durch seinen Vater wurde er eigentlich an das Thema heran geführt, übernahm sein Knowhow aber anders als sein Vater, war er nie Berufsfotograf. Jürgen war eher der Techniker und Bastler und arbeitete unter anderem bei Zeuke & Wegwerth, später im Elektro-Apparate-Werke (EAW) Treptow als Feinmechaniker. Sein Hobby “Fotografie” übte er als freier Fotograf aus und dokumentierte das Leben in der DDR. Nach dem Fall der Mauer, änderte sich sein beruflicher Werdegang vollkommen. Jürgen wurde Rettungsschwimmer, später Schwimmmeister bei den Berliner Bäder Betrieben (BBB) und leitete zahlreiche Schwimmhallen und Freibädern in Berlin. Seine professionellen, fotografischen Aktivitäten nahmen rapide ab und auch die Qualität war nicht mehr mit seinen damaligen Arbeiten zu vergleichen. Er kümmerte sich eher um die Pflege und Wartung der inzwischen angewachsenen Kamerasammlung von fast 300 Exemplaren und war hier und da noch als Mechaniker für große Lochstreifen-Computer aus dem Hause ROBOTRON zuständig, die noch bis Mitte/Ende der 2000er in manchen Betrieben zum Einsatz kamen.

Hansotto Löggow (Oft auch Hans-Otto Löggow)

Über meinen Ur-Opa wusste ich bis vor wenigen Monaten nicht wirklich viel. Als er verstarb, war ich zarte 2 Jahre alt und hatte ihn daher nicht bewusst wahr genommen. Erst durch die Übernahme der Fotosammlung von meinem Opa, erfuhr ich mehr über Hansotto.

Geboren wurde er am 12.08.1906 in Kaulsdorf. Seinem Geburtsort blieb er immer treu und schrieb in den Anfangsjahren seiner Karriere, Bücher und Anekdoten über den Ortsteil. Sein Buch “Führer durch Biesdorf, Kaulsdorf und Mahlsdorf” ist bis heute eine beliebte Lektüre und wird gerne in diversen Veröffentlichungen zitiert. Über seine früheren Jahre fehlen mir aber noch zahlreiche Informationen die ich versuche, zusammenzutragen.

Hansotto interessierte sich früh für das Thema Fotografie und hielt anfänglichen alles mit einer sehr einfachen Box-Kamera auf Glasplatte fest. So machte er sich ab 1923 als Fotograf und Journalist einen Namen. Während des Nationalsozialismus war er mit seiner Kamera unterwegs und hielt viele spannende Fotos fest, besonders zur Zeit der Belagerung Frankreichs und Belgien. Mit dem Nazi-Regime hatte er als eingefleischter Kommunist seine großen Probleme und wurde mit einen Berufsverbot belegt und mehrfach gemaßregelt.

Nach dem Krieg ging es für ihn steil bergauf und er wurde zu Zeiten des Kommunismus und der Staatenteilung zu einer angesehenen Persönlichkeit. So war sein Dienstkalender immer ausgebucht. Er arbeitete in der Partei- und Wirtschaftspresse, als Dozent und Direktor in einer Volkshochschule, beim Allgemeiner Deutscher Nachrichtendienst, im Presseamt der DDR und im DDR-Komitee für Menschenrechte.

Er wurde so auch Ausbilder im Bereich Journalismus für diverse politische Persönlichkeiten des DDR Regimes. 1974 ging er in Rente, blieb aber lange beruflich aktiv als WPO-Sekretär (Wohnparteiorganisation der SED) sowie als Funktionär in der “Arbeiter-und-Bauern-Inspektion”.

Noch 1984 gab er Interviews und erzählte Geschichten & Anekdoten aus Berlin. Ein Interview ist nach wie vor als Videodatei erhalten geblieben und kann hier abgerufen werden: https://progress.film/record/4356

Hansotto verstarb am 27.05.1989, wenige Monate vor dem Fall der Mauer am 9. November 1989.

Buchveröffentlichungen zum durchblättern:

Hansotto Löggow

Technik

Für die Digitalisierung des Filmmaterials nutze ich zwei unterschiedliche Scanner. Beide Geräte möchte ich euch hier im einzelnen vorstellen.

reflecta CrystalScan 7200 ICE

Nach wochenlanger Recherche und diversen Tests, hab ich mich für die Digitalisierung von Dias und 35mm Film für den Scanner reflecta CrystalScan 7200 ICE entschieden. Neu kostet dieses Gerät fast 500€, eine Stange Geld für ein Freizeitprojekt. Zum Glück gibt es hin und wieder sehr gute Gebraucht-Angebote, sodass ich ein neuwertiges Gerät mit Original-Verpackung und Zubehör für knapp 160€ erstanden hab.

Der CrystalScan bietet eine Auflösung von 7200 ppi und dank dem zusätzlichen Infrarot-Scan, werden Kratzer und Staub effektiv entfernt. Diese Funktion der Staubminimierung funktioniert leider nur bei Farbfilmen, bei Schwarz/weiß Negativen muss händisch nach-gearbeitet werden

HP Scanjet G3110

Dieser handelsübliche Flachbett-Scanner ist ein Modell aus dem Jahr 2010 und bietet neben dem normalen Scan auch die Möglichkeit, Dias und Filme zu scannen mit einer maximalen Auflösung von 4800 ppi. Die ersten Bilder hab ich mit diesem Scanner digitalisiert aber war mit der ist-Auflösung unzufrieden, tatsächlich sind es nur 1200 ppi im Resultat – typischer Marketing-Gag der Hersteller. 1200 ppi sind aber perfekt für schon entwickelte Fotoscans bis zu einer Größe von A4.